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Fall erledigt!!
Diesen Spielbericht widme ich wem sonst als Dir.
Am ersten Samstag im März, nach all den Depri- Monaten in Grau und Pulli, strahlte die Sonne und in Scharen zog es die Menschen zum letzten Heimspieltag der II. Damenmannschaft in die Sporthalle am Messering. Währenddessen sog der Trainer Stefan Adler, unter Freunden auch Krähe genannt, nachdenklich an seiner Pfeife- es stand eines der wichtigsten Spiele an. Im Hintergrund ertönte Musik und unsere Kapitänin Josefine Herbst motivierte uns tänzelnd zur Erwärmung, denn es musste ein Sieg gegen Reichenbach I her. Die Halle füllte sich. Das bekamen wir aber nicht mit, denn in der Kabine lauschten wir (mehr oder weniger- wahrscheinlich zu wenig) den Worten des Trainers.
14.00 Uhr, das Spiel begann. Trotz ausgesprochen guter Unterstützung unserer begeisterten Anhänger kamen wir nur langsam ins Spiel. Auch wenn der 1.Satz 25:17 für uns ausging, war es wohl kein Publikumsrenner. Doch unsere Fans blieben. Wahrscheinlich hielten sie Frühlingsgefühle, Speis und Trank oder die hübschen Bräute am Verkauf, bei uns. Das Zauberwort in dieser Satzpause war: Absprache. Mit derselben Aufstellung und dem Willen es unserem Publikum ansehnlicher zu machen, starteten wir in den 2. Satz. Er begann auch nicht so übel, aber wollen wir offen sein: trotz guter Aktionen war er schlechter als der 1. Satz. Wer nicht mehr hingesehen hatte, konnte dies am Ergebnis sehen: 20:25 gegen uns.
„ Ja leckst mi am Orsch“, das waren wohl die Gedanken in unseren Köpfen. Was soll´s, zur Not hätten wir ja durch unseren Verkauf Schmiergeld gehabt. Somit starteten wir guten Mutes in den 3. Satz. Siehe da, mit derselben Aufstellung konnten wir 25:15 gewinnen. Annahme, Angriffe und Block verbesserten sich. Somit sollte der 4. Satz auch der letzte sein- es herrschte Einigkeit. Dadurch, dass unser Kader an diesem Frühlingstag so gewaltig war, ja es saß noch eine ganze Girlgroup auf der Bank, konnte unser Trainer ein paar Feldspieler wechseln. Bis zum Satzball lagen wir auch ganz klar vorne: 24:09, doch dann wehten noch einige Aufschläge von Reichenbach zu uns herüber. Bedauerlicher Fall- der Kampf ging weiter. Ganze 07 Punkte mussten wir bluten, bis wir Reichenbach I endlich besiegt hatten. Wir streckten die Arme in den Himmel. Nun waren wir endgültig vor einem Abstieg sicher.
-Fall erledigt. „Trotzdem hätten wir keinen Satz abgeben müssen.“ Der Konjunktiv hatte Konjunktur. Doch mit dem Geknatter sollte Schluss sein, uns stand ja noch ein Spiel bevor.
Mauersberg I
Unser (nicht mehr so begeistertes) Publikum wollte auch dieses Spiel sehen- schließlich konnten wir in der Hinrunde gegen Mauersberg I gewinnen. Während wir uns wieder einspielten und uns der Schweiß auf die Stirn trat, sog draußen unser Trainer erneut an seiner Pfeife und legte noch ein Scheit aufs Feuer. Die Flammen stießen empor und meißelten das Wort SIEG in den Frühlingshimmel. Konnten wir guter Dinge sein? Ich will es nicht unnötig spannend machen( denn das war es absolut nicht): Nein!
Mit dem ersten Satz fürchtete ich und sicherlich auch die anderen, dass unsere Zuschauer erblinden. Nie zuvor standen wir so starr auf dem Feld. Mit 17:25 unterlagen wir Mauersberg I auch relativ deutlich. Hatten wir klobige Turnschuhklumpen an? Kopfschüttelnd standen wir da. Stichwort: Spaß am Spiel! Abhaken und mit Spielerwechsel auf in den 2. Satz, schließlich unterstützte uns das Publikum mit Klatschmärschen. Doch von der Tagesmüdigkeit kamen wir nicht los. Auch im 2. Satz gelang es uns nicht die Bälle zu „töten“, die gegnerischen Angriffe zu blocken geschweige denn abzuwehren. Leider, leider ging damit auch die Lustlosigkeit einher und wir gaben den Satz auf und mit 15:25 ab. Das 0:2 schmerzte- jetzt musste endlich was passieren! Was geschah, waren Spielerwechsel, die mehr oder weniger erfolgreich waren. Anfangs konnten wir noch gut mithalten, aber nicht von Dannen ziehen. Dafür zog Mauersberg wie ein Orkan an uns vorbei und gewann mit 25:15. Eine 3:0 Niederlage und unser Koffer gab zu wenig Schmiergeld her, diese Erschütterung konnte nur noch ein kräftiger Schluck Bier herunterspülen. Mit dem Schluck kam auch wieder der Humor und bald schien die Sonne die Erde zu berühren. Ihr wisst, was ich meine. Irgendwie wurde es Nacht und es wurde auch wieder hell.