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Trotz Hindernissen verfolgt der Dresdner SSV wieder ehrgeizige Ziele

Die Volleyballerinnen des Dresdner SSV haben in der letzten Saison die Konkurrenz in der 2.Bundesliga Süd das Fürchten gelehrt. Der Aufsteiger, der ohne nennenswerte Verstärkung den Sprung aus der Regionalliga eine Etage höher wagte, sorgte nach nur wenigen Spieltagen für faustdicke Überraschungen. Es gab nicht wenige, die dem Team zuvor kaum Chancen auf den Klassenerhalt einräumten, doch jene Pessimisten straften die Schützlinge von Trainer Volker Grochau auf beeindruckende Art und Weise Lügen. Am Ende der Premieren-Saison stand ein sensationeller sechster Platz zu Buche. "Wir haben allen gezeigt, dass eine funktionierende Mannschaft in gutem athletischen Zustand über eine Zeitspanne von acht Monaten zu solchen Leistungen in der Lage ist. Vor allem konnten wir beweisen, dass Hallen- und Beachvolleyball auf hohem Niveau durchaus vereinbar sind". freut sich Volker Grochau noch heute über den gelungenen Coup, der keine Eintagsfliege bleiben soll.

Seit reichlich zwei Wochen ackert sein Team für die neue Zweitliga-Saison, wenngleich die Beachkader noch im Sand baggern und pritschen. "Wir wollen unseren sechsten Platz verteidigen und uns in der zweiten Liga etablieren". sagte Grochau. Nicht alle Vorzeichen stehen günstig dafür. Die Vereinsverantwortlichen suchen nach dem Absprung des Hauptsponsors bislang vergeblich nach gleichwertigem Ersatz. "In Zeiten der Wirtschaftskrise ist das doppelt schwer, so müssen wir erst einmal ohne Brustsponsor starten". erklärt Volker Grochau, der aber trotz allem seinen Optimismus behält: "Ich bin sicher, wir können die entstandene Etatlücke mit kleineren Sponsoren wieder schließen." Dabei liegt der Finanzbedarf der DSSV-Frauen am unteren Limit der zweiten Liga. "Wir sind vergangene Saison mit 20.000 Euro ausgekommen und planen auch jetzt einen ähnlichen Betrag ein. Wir halten daran fest, dass es für Trainer und Spieler keine finanziellen Vergütungen gibt." hebt Grochau hervor.

Allerdings muss der Trainer noch mit einem anderen Handicap leben, denn die berufliche Entwicklung steht bei seinen Spielerinnen an erster Stelle. Das macht sich auch vor der neuen Saison schmerzlich bemerkbar. So beginnt Katrin Rothe eine Polizeiausbildung in Leipzig und steht nicht mehr zur Verfügung. Anne Richter absolviert von Oktober bis März ein Auslandspraktikum und wird in dieser Zeit ebenfalls fehlen. Kürzer treten muss Maria Wendisch, die an ihrer Doktorarbeit schreibt und auf die Auswärtsfahrten verzichten wird. Marika Asztalos wechselt aus sportlichen Gründen in ein anderes Team des DSSV. "Ich hoffe das die Mannschaft noch enger zusammenrückt und diese Ausfälle kompensieren kann." so der Coach.

Umso mehr freut sich Volker Grochau, dass mit Jana Kutschaj zumindestens einen Neuzugang im Angriff vermelden kann. Die 19-Jährige, die von den Trainern beim VC Olympia Dresden aussortiert wurde, will ihre Chance im Beachvolleyball nutzen und schmettert deshalb in der Halle jetzt für die Grochau-Truppe. Dazu wechselt Zuspielerin Luisa Denkel aus der zweiten DSSV-Vertretung in die erste Mannschaft. "Überraschen können wir inzwischen natürlich keinen Gegner mehr, man wird uns auf jeden Fall ernst nehmen", sagte Volker Grochau.

 

Sascha König - SZ Dresden