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„Freitagskrimi“ ohne Spannungsbogen
Matthias Zimmermann, 15. März 2016 - 19:17
Hoch motiviert und mit großen Erwartungen an das Spiel und
an uns selbst, starteten wir Frischkäsemädels in der letzten Woche ins
Training, um für das als „Krimi“ ausgeschriebene Highlight der Woche am Freitag
fast zur Prime Time fit zu sein.
Doch schon im Laufe der Woche wurde uns immer klarer, dass ein Sieg gegen die
jungen Wilden des VCO II, die wir im Hinspiel noch mit 3:1 bezwangen, diesmal
nicht so leicht sein sollte. Das Setting im Messering blieb zwar unverändert,
doch die Besetzung wechselte nahezu komplett und das auf beiden Seiten.
Während die VCO-Mädels in Vorbereitung auf die Regionalmeisterschaft
U18 am Sonntag nahezu alle Spieler mit Doppelspielrecht und massig
Zweitliga-Erfahrung für das freitägliche Programm akquirieren konnten, sprangen
immer mehr Protagonisten aus der Frischkäseriege ab. So fehlten schließlich auf
Außen, Diagonal und auch der Mitte wichtige Akteure, was Ermittlungsleiter
Matze dazu zwang, neue und alternative Kombinationen und Taktiken zu erproben. „Unkoventionellen
Volleyball“ spielen hieß die Devise. Neben Isa, die von ihrer gewohnten
Mittelposition zur Unterstützung auf die Diagonale versetzt wurde, kam Maria
von ihrem Außeneinsatz in Frankfurt am Main extra zu Hilfe geeilt, um der
Außen-Annahme-Positition helfend unter die Arme zu greifen. Gleich vorweg:
Beide ungewohnte Einsätze waren durchaus von großem Erfolg gekrönt.
Doch auch unter den verbleibenden Frischkäsemädels machten sich erste
Krankheits- und Ermüdungserscheinungen breit – kurzum: optimale Bedingungen
sehen anders aus.
Schon beim Einschlagen zeigte der VCO, dass das anstehende
Spiel kein leichtes werden würde, doch dadurch ließ sich die Frischkäsemoral
nicht brechen.
Kampfestmutig starteten wir in den ersten Abschnitt des Falles, der 24 Minuten
dauern sollte. Matze schickte zunächst Caro und Claudi auf Außen, Maja im
Zuspiel, Sandra auf Diagonal und Caro Z und Sophie auf Mitte. Trotz hoher
Motivation und Konzentration fand diese Konstellation aber nicht so richtig in
den Fall und wir rannten schnell einem Rückstand hinterher. Trainer Matze
spielte die volle Wechselkarte, wie auch in den folgenden Sätzen, um alle
Möglichkeiten auszuschöpfen. Diese Umstellungen trugen auch mehr oder weniger
Früchte, sodass wir das Satzende knapper gestalten konnten, ihn aber mit 25:22
doch an die jungen Wilden des VCO abgaben.
Satz 2 und 3 gestalteten sich ähnlich. Wir starteten in leicht gewechselter Aufstellung, verschliefen aber die Satzanfänge wieder mehr oder weniger. Starke Aufschläge des Gegners sowie ein hoher und guter Block der gefühlt einen Kopf größeren Mädels machten uns das Leben und die Annahme schwer und anscheinend auch so viel Eindruck auf uns, dass wir uns auch nicht mehr richtig trauten. Im Aufschlagdruck ließen wir teilweise auch nach.
Dennoch gelang es uns in beiden Sätzen gegen Ende wieder, unser Niveau und unseren Druck zu erhöhen und gut mitzuspielen, so dass wir auch wieder mehr Bälle im gegnerischen Feld versenken konnten. Auch einige gute Block- und Abwehraktionen brachten uns zeitweise Aufwind und blockierten den VCO teilweise in ihrer Spielweise.
Trotzdem hatten die VCO-Mädels das Spiel in der Hand und
konnten nach 70 Spielminuten den Fall klar für sich abschließen und ad acta
legen. Mit 16:25 und 18:25 ließen wir uns in zweimal 23 Minuten den Frischkäse
vom Brötchen mopsen und fuhren unsere dritte Niederlage dieser
Regionalligasaison ein.
Einen Krimi per se im skandinavischen Stil gab es also nicht,
spannungstechnisch lag der Fall eher auf durchschnittlichem „Tatort“-Niveau.
Dennoch können wir uns nicht direkt Vorwürfe machen – gegen eine so durch bundesligaerfahrene Spielerinnen aufgestockte Mannschaft zu verlieren ist keine Schande. Da wir Frischkäsemädels auch eher in der „light“-Version aufliefen, mussten wir ungewohnte Kombinationen und zum Teil auch Positionen ausprobieren, wofür wir uns insgesamt doch recht wacker geschlagen haben.
Aber: Wir geloben Besserung!
Nächste Woche geht es ins Spitzenduell gegen den CPSV nach Chemnitz. Hier haben
wir noch eine Rechnung offen, denn das Hinspiel konnten die
Karl-Marx-Städterinnen knapp im Tie Break für sich entscheiden. Die Revanche
startet am Samstag um 19.00 Uhr in der Forststraße in Chemnitz.
HipHipHurra
Eure Frischkäsemädels